Pierre Paulin: Der Vater der Form - Design & Interior - derStandard.de ›Lifestyle

2022-05-29 02:05:26 By : Mr. Blue Wu

Pierre Paulin war einst der größte Designer Frankreichs – bis ihn die Geschichte irgendwann vergaß. Auch dank seines Sohnes Benjamin hat sich dies geändert

Als Georges Pompidou 1969 die Nachfolge von Charles de Gaulle als Präsident der Französischen Republik antritt, verpflichtet er den Gestalter Pierre Paulin, dem Élysée-Palast neues Leben einzuhauchen. "Verwenden Sie zeitgenössische Materialien (vor allem Kunststoff), berühren Sie die Wände nicht (das Gebäude steht unter Denkmalschutz), und nutzen Sie die Farbe Beige." Das waren Pompidous Vorgaben. "Und machen Sie bitte, bitte keinen Lärm." Dass der konservative Politiker ausgerechnet einen Linken als Gestalter betraut hatte, überraschte zunächst. "Ich möchte Modernität in diesen Palast bringen", sagte Pompidou, der das Nationalbewusstsein für modernes Design aus der Heimat stärken wollte. Paulin erneuerte drei Räume des Privatflügels: das Raucherzimmer, das nun wie ein Raumschiff aussah, den Gemäldesaal und das Esszimmer, das ein gigantischer Kronleuchter aus 8.973 Kristallen krönte. Die darüber liegenden Metallgitter ließ er in Fuchsia lackieren, um eine rosabeige Lichtreflexion zu erhalten, die vom Präsidentenpaar für die Wände, Böden und Möbel gewählt wurde. Damit kam er auch Frau Pompidou entgegen, deren einzige Anforderung war, "dass wir beim Essen gut aussehen".

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