Pergola: Ruheort im Garten und auf der Terrasse

2022-05-29 02:02:29 By : Mr. Vic Wang

Ob zum Schutz der Privatsphäre auf dem Balkon, als Schutz gegen die Sonne auf der Terrasse oder als gemütliche Leseecke im Garten: Eine Pergola macht immer eine gute Figur. Individuell gestaltbar und auch für den kleinen Geldbeutel geeignet, vermitteln Pergolen ganzjährig Urlaubsgefühl vor dem eigenen Haus. Wir erklären, was genau eine Pergola ausmacht und geben Ihnen Tipps zur Gestaltung.

Schon die Römer bauten sich Pergolen und schützten sich mit an ihnen empor wachsendem Wein vor der Sonne.

Pergola – eines der italienischen Wörter, die man fast rund um den Globus versteht. Bekannter dürften nur noch Spaghetti und Tiramisu sein. Schon das Wort Pergola allein löst Urlaubsgefühle aus: Ein lauschiges Plätzchen im Schatten auf der Terrasse oder im Garten, eine leichte Brise bahnt sich ihren Weg durch die Blätter des wilden Weins, das Rauschen des Meers im Hintergrund, ein Glas fruchtig-spritzige Sommerbowle und unsere Lieblingsmenschen an unserer Seite – was braucht der Mensch mehr zu seinem Glück? Dass wir und heutzutage die perfekte Entspannung so oder so ähnlich vorstellen, liegt an den alten Römern – wem sonst? Julius Caesar, Caligula, Mark Aurel und Co. wussten ganz genau, wie man das „dolce far niente“, das süße Nichtstun, perfektioniert. Was liegt also näher, als sich mit einer Pergola ein Stück dieses süßen Lebens in den eigenen Garten oder auf die eigene Terasse zu holen? Wir zeigen Ihnen, wie das geht.

Schon in der Antike, also seit etwa 800 vor Christus bis 600 nach Christus, wurden Pergolen gebaut: Konstruktionen aus Holz oder Stein ohne geschlossenes Dach, die das Haus mit der dazugehörigen Terrasse verbinden. Die Terasse musste nämlich nicht unbedingt, wie heute, direkt am Haus liegen, sondern konnte auch im Garten am anderen Ende des Grundstücks sein. Der Säulengang wurde dann mit Kletterpflanzen perfektioniert, um die Pergola als Sonnenschutz so schattig wie möglich zu gestalten. Dafür wurden an den Enden mancher, aber nicht aller Säulen der Pergola Pflanzen gesetzt. Diese rankten sich langsam aber stetig in Richtung der netzartigen Dachkonstruktion empor und breiteten sich dann auf den längs verlegten Latten der Pergola aus. Oft handelte es sich dabei, wie könnte es anders sein, um Wein. Die Römer schlugen mit der Pergola also zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie schützten sich vor der Sonne und boten ihrem Hauswein eine Rankhilfe.  

Eine Pergola bietet eine schöne Möglichkeit, um die Terrasse zu überdachen.

In der Renaissance feierte die Pergola dann ein Comeback und wurde zu Dekozwecken in die üppigen Gärten der Villen und Schlösser wohlhabender Bürger und Adliger gebaut. Heute, in Zeiten, in denen die Terrasse direkt am Haus liegt, ist aus dem Säulengang eine Laube ohne geschlossen konstruiertes Dach geworden. Quasi eine luftige Überdachung für die Terasse – als Alternative zur Markise.

Eine Pergola kann manchnal auf den ersten Blick einem Pavillion oder einem mit Pflanzen bewachsenen Carport ähneln. Allerdings gibt es eindeutige Unterschiede, die wir Ihnen im Folgenden erklären.

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Eine Pergola, auf der sich Kiwis ranken, bietet Autos einen dekorativen Unterschlupf. Wer seinen Pkw vor Regen geschützt unterstellen will, wählt ein Carport mit Dach. 

Wenn Sie in Österreich oder der Schweiz wohnen, dann legen Sie einfach los mit dem Bau Ihrer Pergola – vorausgesetzt sie planen eine klassische Pergola ohne geschlossenes Dach. In Deutschland sollten Sie, bevor Sie irgendwelche Pläne machen, bei Ihrem Bauamt anfragen, was Sie ohne Genehmigung machen dürfen und wofür Sie eine Baugenehmigung einholen müssen.

Es gibt schier unendlich viele Varianten der Pergola: aus Holz, Stein, Beton, Metall oder mehrere Materialien kombiniert. Es müssen auch nicht immer nur dekorative Pflanzen wie Efeu oder Blauregen sein, die die Pergola bewachsen: Sie können sich auch einen kleinen Nasch- oder Gemüsegarten rund um die Pergola anlegen. Das geht auch auf dem Balkon: Etwa mit Bohnen oder Kiwis, die Sie in Töpfe pflanzen und dann mittels Draht in die richtige Richtung auf das Dach der Pergola lenken. Eine andere Möglichkeit sind Pflanzen mit essbaren Blüten. So haben Sie Ihre Salat- und Dessertgarnitur immer in Reichweite. Wer dann noch an der Unterseite der Querbalken Blumenampeln befestigt und dort Kräuter einsäht, der nutzt den Platz auf der Terrasse optimal und hat alle fürs Grillen wichtigen Küchenkräuter in der Nähe der selber gebauten oder gekauften Outdoor-Küche. Auch zum Trocknen von Kräutern für die Hausapotheke eignen sich Pergolen hervorragend. Denn die Kräuter sollten leichten Wind, aber keine direkte Sonneneinstrahlung abbekommen, um ihre heilenden Eigenschaften beim Trocknen nicht zu verlieren. Wichtig: Die Kletterpflanzen, mit denen Sie die Pergola bewachsen lassen, sollten Blüten und im Herbst auch bunte Blätter haben – sonst ist Ihre Pergola die Hälfte des Jahres eher eine trostlose und recht graue Angelegenheit.

Für die Beleuchtung sorgen Sie, indem Sie ganz einfach Lichterketten an der Pergola befestigen. Das sorgt für eine herrliche Atmosphäre bei Gartenpartys. 

Freistehende Pergolen sind generell ein stilvoller Schutz Ihrer Privatsphäre – gerade in einem kleinen Garten, in dem kein Pavillon Platz hat: Richten Sie sich darunter eine Leseecke oder einfach einen Platz ein, an dem Sie nach Feierabend entspannen können. Damit Ihr Rückzugsort sich optisch in den Garten einfügt, sollten Sie die Pergola stiltechnisch an den Rest Ihres Gartens anpassen. Oder Ihren Garten gemäß der neuen Pergola umgestalten. Wer plant, Rosen zu pflanzen, könnte eine verspielte Metall-Pergola mit Elementen aus Gusseisen oder eine gemauerte Pergola wählen. Wer einen asiatischen Garten angelegt hat, kann beispielsweise den Übergang der Pergola-Säulen am Boden mit weißen Steinen auslegen und die Pergola selbst mit Efeu bewachsen lassen. Oder ganz schlicht und modern: die Pergola aus verzinkten Stahlrohren fertigen. Unter einer Pergola können Sie im Garten auch ganz einfach eine Grillecke oder einen schönen Platz für einen großen Esstisch schaffen. Im Stile der alten Römer könnten Sie darüber dann auch gleich Ihren eigenen Wein wachsen lassen. Zudem kann man für romantische Sommernächte oder Gartenpartys die Pergolen auch ganz einfach mit Girlanden und LED-Lichtern in allen Formen und Farben dekorieren. Dann steht der Party im Garten nichts mehr im Weg.

Keinen grünen Daumen, aber dennoch das Bedürfnis nach Schatten auf der Terrasse? Dann können Sie einfach an der Unterseite der Pergola einen Sonnensegel befestigen. Dafür gibt es Häng- und Klippsysteme. Wer dann doch noch etwas Blumiges möchte, kann den Übergang vom Garten in die Pergola mit einem Rosenbogen und pflegeleichten Kletterrosen gestalten.

Egal für welchen Pergola-Typ Sie sich entscheiden, eines müssen Sie immer genauestens beachten: die Befestigung der Pergola. Sie muss Wind und Wetter Stand halten. Freistehende Pergolen oder solche, die als Sonnenschutz auf einer Seite am Haus und auf der anderen im Garten befestigt werden müssen, brauchen ein Betonfundament: 30 mal 30 Zentimeter groß und 80 Zentimeter tief. Dort betonieren Sie Pfostenanker aus Metall ein. Leichtmetall-Pergolen, die den Balkon oder die Dachterrasse verschönern, haben wiederum ein eigenes Befestigungssystem.  

Wer eine klassische Holzpergola möchte, dem sei Fichten-, Douglasien- oder Lärchenholz als Konstruktionsmaterial empfohlen. Sie haben sich über die Jahre, korrekt vorbehandelt, als das beste Holz für Pergolen erwiesen. Eine Pergola ist normalerweise zwischen 2,20 und 2,50 Meter hoch. Wie dick und lang die Holzbalken sein müssen, um sowohl das Gewicht der Pflanzen als auch das des Schnees zu tragen, kann Ihnen der Fachmann im Baumarkt oder der Hersteller der Pergola sagen. Mit einem Durchmesser von 12 Zentimetern pro Balken sind Sie aber schon gut beraten. Auch die Abstände zwischen den Balken variieren je nach Größe und Höhe der Pergola. Generell gilt: Die Querbalken für das Dach sollten einen Abstand von 1,5 bis 3 Meter haben. Darauf werden dann die Längsbalken montiert. Auf ihnen können Sie dann Gitter-Rankhilfen mit Maschen zwischen 30 und 50 Zentimetern befestigen. So helfen Sie den Pflanzen, auf der von Ihnen gewünschten Linie zu bleiben.  

Grundsätzlich ist das möglich. Sollten Sie sich dafür entscheiden, eine Pergola selbst zu bauen, schauen Sie im Internet nach guten Anleitungen, die Ihrem Heimwerker-Kenntnisstand entsprechen. Wer sich das ganz alleine nicht zutraut: Es gibt, sowohl im Baumarkt als auch online, schon fertige Pergola-Bausätze zu kaufen. In der Bauanleitung des Herstellers sind dann alle für den Aufbau relevanten Informationen enthalten. Wer sich eine Pergola fix und fertig vom Hersteller aufbauen lässt, sollte bei der Abnahme der Pergola genau hinschauen und im Zweifel nachmessen, ob alles in Ordnung ist.