Coffee-to-go und Flaschen: Grüne wollen Müll durch Einwegprodukte reduzieren

2021-12-13 09:43:49 By : Ms. Swallow Zhou

Die Grünen im Bundestag sagen To-Go-Bechern und anderen Einwegverpackungen den Kampf an. Mit einem Antrag im Parlament fordern sie die Bundesregierung auf, den Tassenverbrauch bis 2025 von einer Milliarde pro Jahr auf 500 Millionen zu halbieren. Der Antrag ist vorab exklusiv bei RTL.

Um dieses Ziel zu erreichen, will die Bundestagsfraktion dafür sorgen, dass Mehrweg-Alternativen künftig immer günstiger als Einwegverpackungen angeboten werden müssen. Auch sie spricht sich für ein deutschlandweites, digitales Pfandsystem aus. "Ziel muss es sein, dass die Verbraucher Pfandbecher und -boxen möglichst an allen Verkaufsstellen zurückgeben können."

Bettina Hoffmann, umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, sagt RTL: "Die überquellenden Mülltonnen seit Beginn der Corona-Pandemie zeigen uns endlich: Wir brauchen eine wiederverwendbare Renaissance."

In den Startlöchern stehen viele Unternehmen mit deutschlandweiten Lösungen – mit klassischem Einzahlungsgeld oder App-basierten Systemen. „Es sollte sich auch finanziell lohnen, Kaffee in Mehrwegbechern zu bestellen. Da hilft eine rechtliche Klärung, dass Mehrweg immer das günstigste Angebot sein muss.“

In dem Antrag kritisieren die Grünen das Verpackungsgesetz von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), über das der Bundestag am Donnerstag abstimmen wird. Schulze will Restaurants und Cafés ab 2023 zwingen, neben Einweggebinden auch Mehrweg-Optionen anzubieten. Unternehmen mit weniger als 80 Quadratmetern und weniger als 5 Mitarbeitern müssen jedoch nicht teilnehmen.

"Eine bloße Verpflichtung, parallel zu Einweglösungen wiederverwendbare Alternativen anzubieten, wird absehbar ins Leere laufen", schreiben die Grünen in ihrem Antrag. „In vielen Fällen stellt dies bereits den Status Quo dar – mit dem Effekt, dass Mehrweglösungen eine Nische bleiben.“

Kleinpfandsysteme, an denen nur wenige Cafés, Restaurants und Bäckereien teilnehmen, sind nicht verbraucherfreundlich. "Die Bundesregierung hat bisher kein funktionierendes Konzept zur Abfallvermeidung. Auch der Gesetzentwurf zur Novelle des Verpackungsgesetzes wird die Abfallflut nicht beenden."

Bis 2030 wollen die Grünen den Verpackungsmüll auf 100 Kilogramm pro Kopf halbieren. Dafür müssten Mehrwegverpackungen gesetzlicher Standard werden, wenn sie Einwegverpackungen ökologisch vorzuziehen sind. Der Konzern will Lebensmittelketten und Getränkemärkte verpflichten, jede Mehrwegflasche zurückzunehmen. Das heutige Flaschenpfand sei zu kompliziert, so der Grünen-Politiker Hoffmann RTL. Verbraucher könnten nie sicher sein, dass ein Supermarkt Leergut vollständig zurücknimmt. „Jede Maschine nimmt jede Flasche – das wollen wir zur Regel machen.“

Hoffmann kritisiert zudem, dass nur die Einwegbranche von den rund drei Prozent Einwegflaschen profitiert. Die nicht eingelösten Anzahlungen beliefen sich auf 150 Millionen Euro pro Jahr. „Wir wollen, dass die Anbieter nicht mehr nur Geld damit verdienen. Diese Summen sollen an die Allgemeinheit zurückfließen, indem sie mit dem Geld Maßnahmen zur Abfallvermeidung unterstützen.“ Ein solcher „Null-Abfall-Fonds“ könnte beispielsweise die Unterstützung lokaler Spülsysteme oder die Bildung in Schulen finanzieren, sagt Hoffmann.